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Gussrost oder Edelstahlrost. Welcher Grillrost grillt besser?
Sie wollten schon immer wissen, ob sich Edelstahlroste oder Gussroste am besten zum Grillen eignen? Dann nehmen wir Sie mit auf einen Ausflug in die Welt der Grills und BBQ´s und liefern Ihnen die Antwort.
Der Grillrost ist ein Hauptbestandteil von einem Gasgrill und hat massgeblichen Anteil am Ergebnis beim sommerlichen Brutzeln. Die beiden Klassiker der Gasgrill Hersteller sind der Gussrost aus Eisen und der Edelstahlrost aus Edelstahl Rostfrei. Doch welcher Rost für den eigenen Grill der Bessere ist, ist sogar bei eingefleischten Grillern ein hitziges Thema. Es wird gerne die Meinung vertreten, dass Roste aus Edelstahl aufgrund des hochwertigeren Werkstoffs automatisch besser sind. Das ist nur die halbe Wahrheit und es gibt auf beiden Seiten Vor- und Nachteile. Zudem kommt es auf den Einsatzzweck und den eigenen Anspruch an, für welchen Rost man sich letztendlich entscheiden sollte.
Vorteil Edelstahl: Der Grillrost für die Ewigkeit
Mit einem Grillrost aus Edelstahl Rostfrei hat man sich einen hochwertigen Werkstoff mit all seinen typischen Vorteilen in den Grill gespannt. Der auch unter V2A bekannte Edelstahl verträgt ohne weiteres hohe Temperaturschwankungen, ist rostfrei und lässt sich leicht reinigen. An der glatten Oberfläche bleiben weniger Rückstände des Grillguts hängen und die gefällige Optik ist bei Ästheten ein absoluter Pluspunkt. Aufgrund der einfachen Pflegeeigenschaften ist er bei Grill-Profis besonders beliebt.
Der erste und offensichtlichste Nachteil sind die Kosten. Der Werkstoff ist teurer als sein Konkurrent und muss gebaut oder geschweißt werden. Der eigentliche Nachteil steckt in den Eigenschaften des Materials selbst. Der vorwiegend genutzte V2A Edelstahl mit der Werkstoffnummer 1.4301 ist ein „Austenit“. Das bedeutet, dass dieser Chrom-Nickel-Stahl im Vergleich zu Gusseisen die Hitze schlechter ableitet. Wenn man auf einen Edelstahlrost setzt, sollte dieser eine ausreichende Stärke der Stäbe besitzen. Dadurch hat das Gitter genügend Reserven für eine ausreichende Hitzeabgabe. Dünne und drahtartige Stäbe können nicht ausreichend Energie ans Grillgut abgeben, was in einem schwachen Ergebnis des „Brandings“ endet. Grundsätzlich gilt hier die Devise: mehr ist mehr. Ein Durchmesser von 5mm der Stäbe ist als Minimum zu sehen. So kann genug Hitze gespeichert werden, um ein schönes Muster auf ein Steak zu zaubern.
Des einen Freud ist des anderen Leid
Was für den einen ein Nachteil ist, kann für die anderen ein Vorteil sein. Wer gerne indirekt grillt, schätzt die geringere Wärmeleitfähigkeit von austenitischen Edelstählen. Hier brennt sich beim langsamen und indirekten Grillen der Rost nicht so stark ins Fleisch, was bei Gussrosten durchaus passieren kann.
Vorteile Grillrost aus Edelstahl auf einen Blick
- V2A Edelstahl Grillroste sind grundsätzlich rostfrei und somit länger haltbar
- Der Werkstoff lässt sich mit einer Bürste reinigen und man kann den Grillrost mit Spülmittel säubern
- Das Material ist stabil und verträgt Stürze
- Für indirektes Grillen perfekt geeignet
- Ist optisch ansprechender als schwarze Gussroste aus Gusseisen
Nachteile Grillrost aus Edelstahl
- Der Preis ist höher im Vergleich zu Gussrosten
- Qualitativ gute Edelstahlroste sind in Serie nur bei teuren Modellen zu finden
- Edelstahlroste haben durch die schlechtere Wärmeleitfähigkeit ein Nachteil beim „Branding" des Grillguts, wenn die Materialstärke nicht ausreichend ist
Grillrost aus Gusseisen: Der bessere Wärmeleiter
Die wesentlich bessere Wärmeleitfähigkeit von Grusseisen macht den Gussrost zum idealen Grillpartner, wenn es um „Branding“ geht. Zudem werden die Roste von Haus aus massiv konstruiert, was zu einer hohen Wärmespeicherung führt.
Der Nachteil von einem solchen Rost liegt in seiner hohen Anfälligkeit zur Rostbildung und die damit einhergehende Pflege. Das Säubern mit Wasser und Reinigungsmittel ist nicht empfehlenswert, da sonst die Öl-Schutzschicht abgetragen wird und ein erneutes einfetten notwendig ist. Wird das Gusseisen nicht versiegelt, kann dieser rosten. Dies führt zu unschönen Flecken, die im schlimmsten Fall mit auf dem Essen landen. Wenn der Grill nicht benutzt wird, wird empfohlen, den Rost aus dem Gasgrill zu entfernen und im gefetteten Zustand trocken zu lagern.
Gusseisen sollte zudem vorsichtig behandelt werden. Es ist aufgrund seiner porösen Grundstruktur nicht bruchsicher und verlangt deshalb größere Aufmerksamkeit.
Vorteile Grillrost aus Gusseisen
- Durch die bessere Wärmeleitfähigkeit des Materials kann der Gussrost die Hitze besser abgeben
- Durch die üblicherweise massivere Bauweise speichert der Gussrost mehr Hitze
- Hochwertige Gussroste besitzen V-Stäbe, welche je nach Einsatzzweck beidseitig benutzt werden können
- Gussroste sind wesentlich preiswerter als Edelstahlroste
Nachteile Grillrost aus Gusseisen
- Gussroste ohne Emaille Beschichtung müssen beim Erstgebrauch eingebrannt werden
- Aufgrund des hohen Oxidationsrisikos müssen Gussroste mit einer leichten Öl- bzw. Fettschicht überzogen sein
- Für indirektes Grillen kann der Gussrost von Nachteil sein
- Ist nicht bruchfest
Fazit Gussrost vs. Edelstahlrost
Günstiger muss nicht gleich schlechter sein. Grills mit Gusseisen sind eine gute Grundlage für exzellente Grillergebnisse. Man bekommt richtig Hitze in den Rost und es gelingen perfekte „Brandings“ auf dem Fleisch. Auf der anderen Seite steht der Pflegeaufwand. Greift man deswegen zum teureren Edelstahl sollte man zumindest die Materialstärke berücksichtigen. Dann klappt das perfekte BBQ auch mit Edelstahl.
And the winner is…
…Beide. Da man nicht ganz klar sagen, wer das Rennen gemacht hat, haben wir einen Tipp für Sie. Wenn Sie zwei unterschiedliche Grillroste nutzen, können Sie die Vorteile beider Seiten genießen. So gelingt scharfes anbraten und indirektes garen gleichzeitig. Dem perfekten BBQ steht nichts mehr im Wege.