- Metallprofile
- Lochbleche
- Schweißzusätze
-
Wissen & Ideen
- Werkstoff Aluminium
- Werkstoff Stahl & Edelstahl
- Allgemeine Werkstoff Themen
- Werkstoff Lexikon
- DIY Bauanleitungen
-
DIY Metaller Tipps
- Balkongeländer aus Edelstahl
- Guss- oder Edelstahlrost?
- Stahlrohre richtig schneiden
- Werkzeuge, die jeder Metall-Neuling haben sollte
- Metall richtig bohren - aber wie?
- 5 Tipps für Anfänger zum Bearbeiten von Metallprofilen
- Aluminium kleben
- Aluminium lackieren
- Aluminium reinigen
- Edelstahl reinigen
- DIY Möbel aus Stahlprofilen
- Aus Liebe zum Metall
Metall richtig bohren - aber wie?
Die Metallbearbeitung gehört für viele angehenden Heimwerker oder Berufseinsteiger nicht unbedingt zu den leichtesten Arbeiten. Vor allem die Auswahl der richtigen Werkzeuge, beispielsweise für eine saubere Bohrung im Metall, ist für das Endergebnis von großer Bedeutung.
Aber keine Scheu: Ein Experte ist nicht immer nötig. Sofern die richtigen Werkzeuge vorhanden sind, können Sie selbst zu Hause Löcher in Metalle bohren. Dabei gibt es aber einige Besonderheiten, die beachtet werden sollten. Deshalb haben wir für Sie nachfolgende Tipps zum Metallbohren gesammelt:
Sicherheit
Beim Bohren gelten dieselben Regeln wie bei allen Metallbearbeitungsverfahren: Das Material sollte nicht in der Hand gehalten werden, sondern während der Bearbeitung fixiert sein.
Eine Schutzbrille ist beim Metallbohren verpflichtend, da es zu umherfliegendem Material kommen kann.
Beim Bohren sollten Sie keine Handschuhe tragen, da diese die Verletzungsgefahr erhöhen. Die Handschuhe können sich verfangen und so zu Verletzungen führen.
Das Entfernen von Spänen sollte man nicht während des Bohrvorgangs vornehmen. Möchte man Späne entfernen, sollte man zuerst die Maschine ausstellen und anschließend die Späne dann vorsichtig entfernen. Achtung: Die Späne können heiß und scharf sein.
Formen und Einsatzgebiete der Bohrer
Metallbohrer, auch HSS-Bohrer genannt, unterscheiden sich wesentlich von Stein- und Holzbohrern in Form und Material.
HSS-Bohrer (High Speed Steel-Bohrer, zu Deutsch Hochgeschwindigkeits-Stahlbohrer) haben scharfe Schneiden an der Spitze, die in das Metall hineinschneiden. Die HSS Metallbohrer bestehen aus härteren Metalllegierungen und unterscheiden sich teilweise stark untereinander, was an den unterschiedlichen Bezeichnungen deutlich wird:
- HSS-N bezeichnet einen Bohrer mit Normalspirale. Sie eignen sich für einen universellen Einsatz und für Bohrungen in Eisen, Stahl und Buntmetalle.
- HSS-H Bohrer sind Metallbohrer mit langgezogener Spirale. Sie eignen sich für gehärteten Stahl oder Hartkunststoff.
- HSS-W Metallbohrer besitzen eine enge Spirale. Mit diesen Bohrern können weichere Materialien wie Aluminium oder Kupfer bearbeitet werden.
- HSS-E/HSS-Co Bohrer eignen sich hervorragend für harte Metalle wie Edelstahl.
Wichtig und unbedingt erforderlich ist, den Schlag der Bohrmaschine auszuschalten, wenn man Metalle bohrt.
Bei größeren Bohrlöchern empfiehlt es sich die Bohrung vorzubereiten, indem man mit einem kleineren Bohrer vorbohrt.
Spanbildung beim Bohren
Bohren zählt zu den spanenden Fertigungsverfahren, da es beim Schneiden des Metalls Späne erzeugt. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um harte oder weiche Metalle handelt. Diese Späne werden entlang der Spiralnuten abgeführt und können in der Regel sehr lang und scharf werden. Aus diesem Grund sollten die Späne mit Vorsicht behandelt und entsorgt werden.
Drehzahl und Druck
Drehzahl und Druck bilden die größten Unterschiede zwischen Bohren in Metall und Bohren in Holz oder Stein. Um Metalle zu bohren ist weniger Druck notwendig als bei dem Bohren von Holz oder Stein. Man sollte das Werkzeug für sich arbeiten lassen, da der Bohrer sich in das Metall schneiden muss. Wendet man zu viel Druck an, kann das Werkzeug verkanten und das Werkstück sowie das Werkzeug Schaden nehmen. Hier sollten Sie im Hinterkopf behalten, dass weniger mehr ist. Es ist besser eine kleinere Drehzahl zu nutzen als eine größere. Die Drehzahl sollte bei der Arbeit an die Härte des Materials und die Größe des Lochs angepasst sein.
Eine Orientierungshilfe kann die folgende Tabelle mit groben Richtwerten sein:
Bohrer in mm |
Edelstahl U/min |
Stahl U/min |
Aluminium U/min |
2 |
2000 |
2600 |
5000 |
4 |
1250 |
1800 |
4000 |
6 |
800 |
1250 |
3050 |
8 |
560 |
900 |
2330 |
10 |
430 |
660 |
1730 |
12 |
330 |
510 |
1250 |
14 |
270 |
400 |
870 |
Zum genaueren Errechnen der individuellen Werte bietet sowohl das Internet als auch die Fachliteratur die notwendigen Formeln.
Natürlich findet sich nicht in jedem Haus oder in jeder Werkstatt eine Bohrmaschine mit einstellbarer Drehzahl. In solchen Fällen, sollten Sie das Werkzeug schonend einsetzen. Es sollte nur eine kurze Zeit gebohrt werden und zwischen den Bohrungen ausreichend Zeit eingeplant werden, damit das Werkzeug abkühlen kann.
Vorkörnen
Da Metalle glatte Oberflächen haben, ist es sinnvoll einen Körner zu nutzen, um einen Punkt zum Ansetzen zu schaffen. Dazu schlägt man mit einem Hammer und einem Körner eine kleine Vertiefung in die Oberfläche des Metalls. In diese Vertiefung setzt man beim Bohren den Bohrer an.
Kühlen und Ölen nicht vergessen
Je nach Material und Größe der Bohrung ist es sinnvoll und notwendig das Werkzeug zu kühlen. Da beim Bohren eine starke Reibung herrscht, kommt es zu einem starken Erhitzen des Materials, was beim Bohrer zum Ausglühen führen kann. Dabei verliert der Bohrer seine Härte und Schärfe und wird mit der Zeit unbrauchbar. Damit sich der Bohrer abkühlen kann, sollten Pausen bei der Arbeit eingelegt werden. Bei harten Metallen, großen Durchmessern und tiefen Bohrungen greift man zusätzlich am besten zu speziellem Bohr- oder Schneidöl. Alternativ können Sie auch Motoröl oder WD-40 zum Kühlen verwenden.
Dünne Werkstücke
Sollen dünne Werkstücke bearbeitet werden, müssen diese zusätzlich eingespannt werden. Dafür können Sie die dünnen Profile zwischen zwei Holzplatten einspannen, um ein Reißen des Bohrlochs zu vermeiden. Durch das Einspannen wird gleichzeitig ebenfalls das Verziehen des Blechs verhindert.
Metallrohre bohren
Beim Bohren von Metall sollten Sie das zu bearbeitende Werkstück generell immer einspannen. Insbesondere Metallrohre müssen fixiert werden, damit diese nicht verbiegen. Um ein Verbiegen des Rohrers an der Bohrstelle zu verhindern, kann man einen Holzstab mit dem selben Durchmesser in das Rohr einführen. So wird das Rohr von innen gestützt und eine ungewollte Verformung verhindert.
Entgraten
Beim Bohren können Grate entstehen, die nicht nur optisch stören, sondern auch eine Verletzungsgefahr darstellen können. Daher sollten Sie diese besser entfernen. Dazu sollte nach der Bohrung das Loch mit einem Senker bearbeitet werden. Einen größeren Bohrer zu nehmen empfiehlt sich hier nicht, da dieser zu grob wäre und somit das Werkzeug oder das Werkstück beschädigen könnte. Sie können das Bohrloch auch mit einer Feile vorsichtig bearbeiten, um die störenden Grate zu entfernen.
Metall bei materials4me online im Shop kaufen
Sie wollen nun loslegen, aber Ihnen fehlt noch das passende Material? Kein Problem: Wir bieten beispielsweise eine große Auswahl an Flachprofilen und Winkeln aus Edelstahl, Stahl und Aluminium an, welche sich alle mit dem entsprechenden Bohrer optimal bearbeiten lassen.
Das könnte Sie ebenfalls interessieren: